Botox München » Ergänzende Informationen zur Substanz Botulinumtoxin:

Bei Botox / Botulinumtoxin handelt es sich um einen Eiweißstoff, welcher von bestimmten Bakterien der Gattung ‚Clostridium botulinum’ gebildet wird. Dieser Eiweißstoff ist in der Lage, die Übertragung von Nervenimpulsen auf glatte und quer gestreifte Muskelfasern für einen gewissen Zeitraum zu blockieren und so je nach Dosis die Muskelaktivität zu reduzieren oder sogar nahezu vollständig zu lähmen. Auch die an den Schweißdrüsen ankommenden Nervenimpulse können mittels feiner Injektionen dieses Wirkstoffs blockiert werden, was dann zu einer deutlichen Reduktion der Schweißbildung führt. Botulinumtoxin kann durch diese Blockadeeffekte in sehr hohen Konzentrationen als äußerst starkes „Nervengift“ agieren. Auf diesen Zusammenhang wurde man in Süddeutschland bereits Ende des 18. Jahrhunderts aufmerksam, als ganze Personengruppen nach dem Verzehr von verdorbenen Wurstwaren u.a. mit Symptomen der Atemlähmung verstarben. Aus dem anfänglichen Begriff „Wurstgift“ wurde später der Begriff „Botulinumtoxin“, welcher sich aus den beiden Wortbestandteilen „botulus = Wurst“ und „toxin = Gift“ zusammensetzt.

Schon der legendäre und visionäre Arzt Paracelsus (1493 – 1541) postulierte „Die Dosis macht das Gift“ und so haben sich seit mittlerweile mehr als 50 Jahren renommierte Wissenschaftler und verschiedene medizinische Fachkreise der Aufgabe gewidmet, die therapeutischen Möglichkeiten und nutzbringenden Einsatzbereiche für diesen Wirkstoff zu entdecken und weiter zu entwickeln.

Der hochmolekulare Proteinkomplex Botulinumtoxin liegt in sieben verschiedenen Untergruppen, sog. Serotypen vor (Typ A, B, C...etc.), die sich jeweils durch kleine Details auf molekularer Ebene voneinander unterscheiden.

Das Botulinumtoxin vom Typ A (BTX-A) hat sich mittlerweile sowohl für medizinisch-therapeutische als auch für ästhetisch-kosmetische Zielsetzungen als der am besten geeignete Serotyp etabliert und wurde bis heute weltweit millionenfach mit großem Erfolg und immer neu hinzukommenden Indikationen eingesetzt. In Deutschland wird es von drei verschiedenen Herstellern unter den folgenden Handelsnamen angeboten: „Botox®“ und „Vistabel® “ (Fa. Allergan Inc.), „Xeomin® “ und „Bocouture® “ (Fa. Merz-Pharma), „Dysport® “ und „Azzalure® „ (Fa. Ipsen Biopharm, Vertrieb durch Fa. Galderma).

Methoden beim Einsatz von Botulinumtoxin

Botulinumtoxin Typ A (BTX-A)

Bei Mimikfalten und Altersfalten kann idealerweise Botulinumtoxin Typ A (BTX-A) helfen, ein therapeutisch eingesetztes Protein, welches sich weltweit neben vielen medizinischen Einsatzgebieten auch bei diesen kosmetischen Indikationen millionenfach bewährt hat – übrigens sehr sicher und effektiv, was unzählige wissenschaftliche Studien belegt haben! Botulinumtoxin Typ A kommt unter den folgenden Handelsnamen zum Einsatz: Botox®, Dysport®, Vistabel®, Xeomin®.

Der Effekt

Dieser Eiweißstoff führt am Spalt zwischen Nervenendigung und Muskelzelle zu einer Blockierung der Weiterleitung des Anspannungsimpulses an die behandelte Muskelregion. Die Muskeln und mit ihnen die Haut entspannen sich sicht- und spürbar. Störende Mimikfalten können so abgeschwächt oder zum Verschwinden gebracht werden, die Harmonisierung des Gesichtsausdrucks kann nachhaltig unterstützt werden. Sogar ein vorbeugender Effekt hinsichtlich zunehmend tieferer Faltenentwicklung kann erwartet werden.Die Wirkung setzt in der Regel nach 3 bis 5 Tagen ein, erreicht nach ca. 10 bis 14 Tagen ihre volle Ausprägung und hält in der Regel zwischen 3 und 6 Monaten an.

Nachfolgend sollen die verschiedenen etablierten Indikationen für den Einsatz von Botulinumtoxin aufgeführt werden. Verschiedene medizinische Fachgruppen aus den Gebieten der Neurologie, Augenheilkunde, Orthopädie, Urologie, Dermatologie und Ästhetischen Medizin machen sich die Wirkweise dieses hoch potenten Eiweißstoffes zu nutze.

Botulinumtoxin dient heute den entsprechend qualifizierten Ärzten weltweit u.a. teils im Rahmen seiner offiziellen Zulassung, teils im Rahmen des sog. „off-label-uses“ (sinnvolle ärztliche Verwendung eines Medikamentes jenseits seines offiziellen Einsatzbereiches) der Behandlung von z.B.:

A. Medizinischen Indikationen:

  • Strabismus (Schielen)
  • Verschiedene Formen von Dystonie (krankhafte Bewegungsstörungen mit zentral-neurologischem Ursprung), z.B.:
    • Blepharospasmus (krankhafte Lidkrämpfe)
    • Torticollis spasmodicus (krankhafter Schiefhals)
    • Gliederdystonie (u.a. Schreibkrampf)
    • Spasmus hemifacialis (einseitige Gesichtsmuskelverkrampfung)
    • Meige-Syndrom = idiopathische orofaziale Dystonie
  • Sialorrhoe (abnormer Speichelfluss)
  • Bruxismus (Zähneknirschen)
  • Verschiedene Formen einer Spastik (z.B. aufgrund einer neurologischen Erkrankung wie infantiler Zerebralparese bei Kindern oder nach Schlaganfall)
  • Verschiedene Formen von Tremor (Zittern)
  • Spastiken im Bereich des Harnblasenausgangs
  • Spastiken im Bereich des Anus, z.B. beim Vorliegen von Analfissuren (Einrissen der Analschleimhaut)
  • bestimmte Formen von Migräne bzw. spannungsbedingten Kopfschmerzen
  • bestimmte Formen von schmerzhaften Muskelverkrampfungen
  • Tennisellenbogen
  • Übermäßiges Schwitzen v.a. axillär, aber auch im Stirn-/Gesichtsbereich oder an den Händen

B. Ästhetischen Indikationen:

Zielsetzung hier: Glättung mimischer, d.h. dynamischer Falten und Harmonisierung von muskulär bedingten Dysbalancen im Gesichts- und Halsbereich

  • Stirnfalten (sog. „Denkerfalten“)
  • Falten zwischen den Augenbrauen (sog. „Zornesfalten“)
  • Diskrete Anhebung der Augenbrauen (sog. „eye-brow-lift“)
  • Leichte Erweiterung der Augenöffnung im Unterlidbereich besonders beliebt bei Personen asiatischen Ursprungs (sog. „open-eye-look“)
  • Übermäßige Ausprägung der seitlichen Lachfalten am Auge (sog. „Krähenfüße“)
  • Falten im Bereich des Nasenrückens (sog. „bunny lines“)
  • Feine Fältelung um den Mund herum (sog. „Raucherfältchen“)
  • Zu starkes Sichtbarwerden des Zahnfleisches beim Lachen (sog. „gummy smile“)
  • Absenkung des Mundwinkels und sog. „Marionettenfalten“ oder auch “Merkelfalten“
  • Abflachung der seitlichen Gesichtskontur im unteren Drittel bei Hypertrophie des großen Kaumuskels (musculus masseter)
  • Hervortreten von bandartigen Strukturen des flachen Halsmuskels (=Platysma) mit dem Erscheinungsbild des sog. „Truthahnhalses“.

Der erwünschte Behandlungseffekt setzt in der Regel zwei bis drei Tage nach Injektion ein und steigert sich dann langsam, bis nach ca. zwei Wochen die vollständige Wirkung eingetreten ist.

Die Wirkungsdauer einer Behandlung mit Botulinumtoxin liegt je nach Dosis und Behandlungsindikation zwischen einem und sechs Monaten.

Kontraindikationen für Botulinumtoxin

Auch wenn keinerlei Hinweise auf eine Gefährdung des Ungeborenen oder Säuglings vorliegen, sollte auf den Einsatz von Botulinumtoxin in der Schwangerschaft oder Stillzeit verzichtet werden. Ebenso sollte Botulinumtoxin nicht bei Vorliegen einer mit Muskelschwäche einhergehenden Grunderkrankung (z.B. Myasthenia gravis) oder während der Einnahme bestimmter Antibiotika oder blutverdünnenden Mittel verwendet werden. Eventuell bestehende Entzündungen im Behandlungsgebiet sollten vor einer Behandlung vollständig zum Abklingen gebracht werden.

Komplikationen und Risiken

Die Behandlung mit Botulinumtoxin ist bei Durchführung durch einen gut ausgebildeten und entsprechend qualifizierten Arzt eine sehr sichere und gut verträgliche Methode zur Linderung von Beschwerden bzw. Erkrankungen einerseits und zur sanften Faltenglättung andererseits.

Als Folge der Injektionen kann es zu leichten Schwellungen oder kleinen Hämatomen (Blutergüssen) kommen. Nach einer Behandlung kann es vorübergehend zu Kopfschmerzen, Müdigkeit oder Unwohlsein kommen, wobei aber auch häufig eine deutliche Besserung von zuvor bestehenden Kopfschmerzen insbesondere im Stirnbereich beschrieben wird. Extrem selten kann es zu allergischen Reaktionen, Juckreiz oder Hautausschlag kommen.

Außerdem sehr selten sind in Folge von Behandlungen der seitlichen Stirnpartie vorübergehende unangenehme Begleiterscheinungen wie das vorübergehende Herabhängen von Augenbraue oder gar Oberlid, oder auch kurzfristige Sehstörungen. Um diese Risiken weitgehend auszuschließen, sollte die Injektion von einem erfahrenen, gut ausgebildeten Therapeuten durchgeführt werden.

Sämtliche Nebenwirkungen sind zeitlich beschränkt und lassen in der Regel deutlich früher nach, als die erwünschten Wirkungen anhalten.

Nachbehandlung nach einer Botulinumtoxin-Therapie

Um den Wirkungseintritt nach einer Behandlung mit Botox zu beschleunigen, kann es nützlich sein, die behandelten Muskelregionen in den Stunden nach der Behandlung wiederholt zu aktivieren, d.h. im Wechsel anzuspannen und zu entspannen, jedoch nicht zu massieren. Während dieser ersten Stunden ist außerdem eine aufrechte Körperhaltung zu favorisieren. Für eine Dauer von drei bis 4 Tagen danach sollte ein stärkeres Erhitzen der Haut z.B. bedingt durch direkte Sonneneinstrahlung oder Aufenthalte in der Sauna, im Dampfbad, im Solarium oder auch im Rahmen von exzessiven sportlichen Belastungen vermieden werden.

Fazit zur Botoxbehandlung

Mit der Möglichkeit der Gewinnung von reinem Botulinumtoxin Typ A und Herstellung einer medikamentösen Lösung zur Injektion ist es der Wissenschaft gelungen, Patienten, die unter z.T. vormals schwer oder nicht behandelbaren Erkrankungen und Beschwerden litten, neue, wirkungsvolle und sichere Therapiemöglichkeiten zu eröffnen.

Ca. die Hälfte des weltweit produzierten Botulinumtoxin A wird jährlich für die medizinische Behandlung solcher Erkrankungen verwendet und ist für zahlreiche medizinische Fachrichtungen ein unverzichtbarer Bestandteil ihrer täglichen Behandlungspraxis und für unzählige Patienten aller Altersgruppen ein segensreiches Medikament geworden.

Die anderen fünfzig Prozent der Jahresproduktion an Botulinumtoxin kommen im Bereich der kosmetisch-ästhetischen Medizin zur Anwendung und nehmen mittlerweile mit mehreren Millionen Behandlungen jährlich den 1. Platz in der Hitliste der beliebtesten und häufigsten ärztlichen Schönheitsbehandlungen ein. Tendenz deutlich steigend.

 

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