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21.04.2015***DAS HYALURONSÄURE-INTERVIEW***

Redaktion: Welche Einsatzgebiete hat Hyaluronsäure?

Dr. Tschauder: Hyaluronsäure (kurz Hyaluron) wird überall in der Medizin eingesetzt, wo es zu Feuchtigkeitsmängeln kommt. In erster Linie wird das Feuchtigkeitsbindungs- und speichervermögen der Körpergewebe durch Hyaluronsäuregaben gesteigert - sei es in der Orthopädie, in der Augenheilkunde oder anderen Bereichen der Medizin.

Redaktion: Also auch im Bereich der ästhetischen Medizin, z.B. bei Falten?

Dr. Tschauder: Ja, für die Haut gilt dies in ganz besonderem Maße. Wenn man auf die letzten fünf Jahre zurückblickt, hat Hyaluron einen regelrechten Siegeszug durchlaufen. Hyaluronsäure hat aufgrund ihrer herausragenden Eigenschaften im Verlauf der vergangenen Jahre in der öffentlichen Wahrnehmung deutlich an Stellenwert gewonnen. Ob es nun eine in der Kosmetik oder der Medizin eingesetzte Hyaluronsäure ist: Sie ist ganz natürlich, kommt nahezu bioidentisch im menschlichen Körper vor und besitzt eine sehr starke Sofortwirkung.

Redaktion: Bei welchen Alterungserscheinungen wird Hyaluron eingesetzt?

Dr. Tschauder: In der Orthopädie beispielsweise bei Gelenkverschleiß. Hier wird Hyaluronsäure in die Gelenke gespritzt, um die Gelenkschmierung zu verbessern. In der Augenheilkunde bei trockenen Augen und in der Dermatologie, vor allem in der kosmetischen Dermatologie, wird Hyaluronsäure eingesetzt, um die älter werdende Haut und das Bindegewebe wieder zu erfrischen, zu stärken und von innen zu befeuchten. Leider nimmt nämlich die körpereigene Hyaluronsäure-Produktion mit zunehmendem Alter ab und so wächst der Bedarf an Zufuhr von außen mit dem Älterwerden immer stärker.

Redaktion: Wird Hyaluronsäure zur Vitalisierung oder als sogenannter „Filler“ eingesetzt?

Dr. Tschauder: Es gibt verschiedene Einsatzbereiche. Die Hyaluronsäure ist in ihrer rein natürlichen Form flüssig wie Wasser. Man kann sie in dieser Form beispielsweise in Kosmetika einarbeiten oder auch direkt injizieren. In der Mesotherapie geschieht dies über viele kleine Nadelinjektionen. Die bedürftige Haut wird über viele kleine Mikroquaddeln „aufgeladen“. Es ist aber auch möglich, das Hyaluron z.B. über das revolutionäre JetPeel-Verfahren nadelfrei und somit schmerzfrei in die Haut einzuschleusen. Weiterhin gibt es die Hyaluronsäure in verschiedenen Gelformen, auch „gefestigte“ oder „stabilisierte“ Formen genannt. Hierbei wird im Produktionsprozeß der flüssigen Hyaluronsäure einen Wirkstoff hinzugefügt, welcher zwischen den einzelnen linearen Hyaluronsäure-Molekülen Verbindungen schlägt. Dadurch wird eine gelartige Konsistenz hervorgerufen. Es gibt die Hyaluronsäure also über viele Zwischenstufen von einer wässrigen bis hin zu einer sehr stark gefestigten Gelstruktur. Wenn es sich beispielsweise um erste kleine Fältchen um die Augen herum handelt, würde ich mit einem ganz leichten, fast noch wässrigen Hyaluronsäure arbeiten. Wenn es sich um stärker ausgeprägte Falten handelt, würde ich eine etwas festere, gelartigere Form wählen. Handelt es sich um tiefe Falten, würde ich eine noch festere Gelvariante verwenden. Weiterhin gibt es spezielle Hyaluronsäureformen, die verwendet werden können, um Asymmetrien auszugleichen oder verloren gegangenes Volumen wiederherzustellen. Beispielsweise bei eingefallenen Wangen, Deformitäten im Gesicht und am Körper, zum Ausgleich oder Volumenaufbau der Lippen oder auch bei Narben. Sie sehen also, die eingesetzte Hyaluronsäure ist ein wahrer Alleskönner und die dabei verwendeten Premium-Präparate sind im Vergleich zur körpereigenen Hyaluronsäure nahezu bio-identisch.

Redaktion: Was passiert in der Haut, wenn Hyaluronsäure injiziert wurde?

Dr. Tschauder: Hyaluronsäure besteht aus Polysachariden, also Multizuckermolekülen. Dabei handelt es sich um lineare Molekülstrukturen. Hyaluron hat in der Natur von allen Substanzen das größte Wasserbindungsvermögen. Kaum zu glauben, aber wahr: Ein Molekül Hyaluronsäure kann bis zum tausendfachen seines eigenen Molekülgewichtes an Wasser binden. Und genau das passiert auch in der Haut. Wir spritzen das Hyaluron in die Haut - sei es in ganz flüssiger Form oder entsprechend gefestigter Gel-Form. Die Folge: jedes Molekül zieht Feuchtigkeit an und bindet sie. Das ist der Haupteffekt. Nebeneffekt ist, dass Hyaluronsäure die Zellen in ihrem Stoffwechsel unterstützt. Die Hyaluronsäure befindet sich nicht im Zellinneren, sondern im Zellzwischenraum. Und der Stoffwechsel zwischen denn Zellen wird durch körpereigene wie auch von aussen zugeführte Hyaluronsäure verbessert. Die Widerstandskraft und die Schutzfunktion der Haut werden erhöht. Außerdem können die Injektionen mit dem gelartigen Hyaluron in einem geringen Maße, aber doch nachweisbar, zu einer Stimulierung der körpereigenen Kollagenproduktion führen.

Redaktion: Wie lange hält die Wirkung von injiziertem Hyaluron und gibt es Unterschiede zwischen den wässrigen und den gelartigen Formen?

Dr. Tschauder: Je wässriger, desto kürzer die Wirkdauer. Der Effekt von einer wässrigen Hyaluronsäure hält nur ein paar Wochen. Je fester, also gelartiger, umso länger hält die Wirkung. Man kann bei Faltenbehandlungen von einer Wirkung zwischen 6 und 12 Monaten ausgehen.

Redaktion: Und wie wird die Hyaluronsäure abgebaut?

Dr. Tschauder: Die Hyaluronsäure hat im Organismus einen natürlichen Gegenspieler: Die Hyaluronidase. Das ist ein Enzym, welches die erwähnten Zuckermoleküle spaltet. Der von außen zugeführten Hyaluronsäure ergeht es genauso wie der körpereigenen – sie wird enzymatisch abgebaut. Je „gefestigter“ die Hyaluronsäure ist, umso langsamer wird sie abgebaut. Nach einem Jahr kann man in der Regel davon ausgehen, dass das injizierte „Hyalurongel“ vollständig abgebaut ist.

Redaktion: Gibt es überhaupt Nebenwirkungen?

Dr. Tschauder: Die Hyaluronsäure kommt in allen Lebewesen auf unserem Planeten in derselben Form vor. Alle lebenden Organismen, die wir auf der Erde haben, produzieren diese kleinen Zuckermolekülketten in identischer Weise. Daher ist es auch so verträglich. Die nicht-stabilisiuerte, flüssige Hyaluronsäure hat keine Nebenwirkungen. Der für die stabilisierte, also gelartige Form verantwortliche Zusatzstoff, welcher in einer Fertigspritze nur etwa 1 Prozent ausmacht, könnte theoretisch zu einer Überempfindlichkeitsreaktion führen. Dies habe ich jedoch im Laufe meiner hoch-spezialisierten 15-jährigen ästhetisch-medizinischen Tätigkeit noch nie gesehen. Übliche Nebenwirkungen wie Rötungen, leichte, kurzzeitige Schwellungen und selten mal einen blauer Fleck können im Rahmen einer Faltenunterspritzung entstehen.

Redaktion: Dann kann bei der Behandlung quasi nur dann ein Problem auftreten, wenn der Arzt nicht die entsprechenden Fähigkeiten besitzt?

Dr. Tschauder: Genau richtig! Schief gehen kann es, wenn es dem Behandler entweder an Kompetenz oder dem richtigen ästhetischen Blick fehlt und er anatomische Strukturen nicht richtig beachtet oder ästhetische Dimensionen nicht richtig einschätzt. Dann kommt es zu einer Überbehandlung - einer künstlichen Veränderung des Gesichtes und des natürlichen Gesichtsausdrucks. Solche Behandlungsbeispiele sieht man ja leider immer wieder in den Medien. Eigentlich kann man zusammenfassend sagen: Eine gut gemachte Behandlung wird nicht als behandelt erkannt, sondern erscheint eher „persönlichkeitsunterstreichend“. Das Gesicht sieht frischer und erholter aus. Wenn Andere sehen, dass „etwas gemacht wurde“, war es schon zu viel des Guten.

Redaktion: Wie sieht es mit dem Hyaluron in der Kosmetik aus?

Dr. Tschauder: Wenn bei europäischen Produkten Hyaluron drauf steht, ist auch Hyaluron drin. Davon kann man ausgehen. Es geht allerdings um die Konzentration. Um auf die Verpackung zu schreiben, dass Hyaluron drin ist, reichen schon ganz kleine Mengen. Zusätzlich ist entscheidend, welche Qualität die Hyaluronsäure hat. Es gibt verschiedene Qualitäten, verschiedene Molekülstrukturen und verschiedene Molekülgrößen.

18.03.2015***DAS JET-PEEL-INTERVIEW***

Redaktion: Was ist Jetpeel und wie wird es angewendet?

Dr. Tschauder: Jetpeel ist ein revolutionäres Hautbehandlungssystem, welches in der Lage ist, die Haut nadelfrei, verletzungsfrei und schmerzfrei mit essentiellen Wirkstoffen „aufzuladen“. Damit die Haut von den mittels Jetpeel eingebrachten Wirkstoffdepots möglichst langanhaltend profitieren kann, wird sie im „Düsenjet-Modus“ regelrecht durchflutet. Man kann das Verfahren mit einer Mesotherapie vergleichen. Die Mesotherapie ist ja ein klassisches Verfahren, welches mit kleinen Mikroinjektionen arbeitet - also mit vielen kleinen Nadelstichen. Über die Nadeln werden Wirkstoffkomplexe, die für die Haut wichtig sind, eingebracht. Bei der doch recht schmerzhaften Mesotherapie reagiert die Haut allerdings mit blauen Flecken und Unruheerscheinungen, was in der Regel dann auch zu Ausfallzeiten im sozialen Leben führt. Mit Jetpeel ist es nun möglich, die Haut völlig schmerzfrei mit essentiellen Wirkstoffen zu versorgen, ohne sie dabei zu reizen!

Redaktion: Bei welchen Hautbildern wird Jetpeel angewendet?

Dr. Tschauder: Jetpeel kann bei allem, was die Haut braucht oder was ihr fehlt, eingesetzt werden. Man verwendet es zur Narbenbehandlung, zur verbesserten Wundheilung, bei trockener Altershaut, Altersflecken oder auch bei roten Äderchen/Couperose. Man kann es auch einsetzen, wenn man einen Peelingeffekt wünscht und man die Haut einfach nur vitalisieren möchte. Dies ist auch der häufigste Wunsch meiner Patienten. Die Behandlung ist nämlich wesentlich wirksamer als all das, was man sonst im kosmetischen Bereich auf dem Markt erhält.

Redaktion: Wird Jetpeel auch bei der Faltenbehandlung eingesetzt?

Dr. Tschauder: Ja! Ich muss ganz klar sagen: Tiefe Falten bleiben weiterhin eine Domäne für sogenannte „Fillerbehandlungen“ z.B. mit Hyaluronsäure-Fillern. Aber feine Linien, erste Fältchen oder große Poren - das sind ideale Einsatzgebiete des Jetpeels. Hier kann man das Hautbild verbessern, indem man die Haut stark „durchfeuchtet“ und ihr ein Höchstmaß an guten Wirkstoffen, wie z.B Hyaluronsäure und Vitaminen, zuführt. So kann man kleine Fältchen beseitigen und das ganze Hautbild deutlich verbessern.

Redaktion: Wie sieht es bei fettiger und unreiner Haut aus?

Dr. Tschauder: Auch da zeigt Jetpeel eine beeindruckende Wirkung! Man kann die unreine Haut mit diesem Verfahren natürlich sehr effizient tiefenreinigen und dadurch den Abtransport von Schmutzpartikeln oder auch von Schlackenstoffen in den Hautschichten fördern. Stark fettige Haut kann durch entsprechende Wirkstoffe, die dem „Jetstrahl“ hinzugefügt werden, positiv beeinflusst werden.

Redaktion: Ich sehe einen großen Kasten und eine Düse. Wie funktioniert das Jetpeel-Gerät nun?

Dr. Tschauder: Dieser große Kasten ist ein Generator, der einen großen Druck aufbaut. Das Pfiffige und Patentierte ist jedoch - und das kommt aus der Luft-und Raumfahrttechnik - das Schlauchsystem und das Handstück dieser Technologie. Dieses führt über ein ganz spezielles Verwirbelungssystem und Kanalsystem ein Gemisch aus Kochsalzlösung und Luft zusammen. Er verwirbelt und beschleunigt das Gemisch turbinenartig, so dass am Ende dieses Handstücks ein „Luft-Wasser-Jetstrahl“ rauskommt. Es handelt sich regelrecht um einen Düsenjetstrahl, der eine Geschwindigkeit von 720 km/h aufweist. Diese mikrofeinsten „Jet-Streams“ agieren in ihrer Jet-Geschwindigkeit so fein wie die dünnsten Nädelchen, die man in der Medizin einsetzt. Man kann damit die oberen Hautschichten bis in eine Tiefe von ungefähr 4,5 mm durchdringen. Und das ist dann die Dermis, also die mittlere Hautschicht, deutlich unterhalb der für die meisten Wirkstoffe undurchdringbaren Basalmembran. Die Basalmembran ist die Trennschicht zwischen Epidermis und Dermis und sie ist oft das, woran die meisten Kosmetika scheitern.

Redaktion: Wie läuft die Behandlung ab?

Dr. Tschauder: Die Behandlung läuft bei uns in einem erweiterten Protokoll ab. Wir legen großen Wert darauf, dass die Haut sehr ausführlich vorbereitet wird, bevor es an die eigentliche Wirkstoffzufuhr geht. Der erste Arbeitsschritt ist die Lymphdrainage. Die Lymphdrainage erfolgt über das ganze Gesicht, über die Halspartie bis unten zur Schlüsselbeingrube. Durch den Druck, der auf die Haut ausgeübt wird, wird der Abtransport von Schlackenstoffen gefördert. Im zweiten Arbeitsschritt wird die Haut dann tiefengereinigt. Das kann man sich vorstellen wie mit einem winzigen Hochdruckreiniger, der im schrägen Winkel die Haut anstrahlt und die Poren wirklich tiefenwirksam bis in ihren Grund „ausbläst“ und reinigt. Der dritte Arbeitsschritt ist dann eine Behandlung der Haut mit einer medizinischen Kochsalzlösung - im Sinne einer Vorbefeuchtung bzw. Erweichung der oberflächlichsten Hautschichten und nochmaligem Abtragen von abgestorbenen Hautzellen. Und dann geht es in den Schritten 4,5,6 oder mehr - je nachdem wie der Hautzustand ist und was die Haut bedarf - in die eigentliche therapeutische Phase. Das heißt jetzt kommen die Wirkstoffe oder Wirkstoffkomplexe, deren Defizit man vorher in der Haut ermittelt hat, nacheinander zum Einsatz. Somit wird ein individuelles Konzept für jedes Hautbild durchgeführt. Ganz zum Schluss, wenn die einzelnen Wirkstoffe eingearbeitet worden sind, wird noch einmal ein Nachreinigungsgang über die ganze Haut gemacht, um übergebliebene Wirkstoffbestandteile von der Haut zu spülen.

Redaktion: Und wie ermitteln Sie die Bedürfnisse der Haut?

Dr. Tschauder: Das erfolgt über ein Hautanalysesystem, das sich Visia Deluxe nennt. Es kommt aus den USA und ist dort der Goldstandard. Dem ganzen System liegt ein Kamerasystem zugrunde, welches aus verschieden Winkeln mit verschiedenen Vorsatzfiltern den Haut-Ist-Zustand feststellt. Dieser Haut-Ist-Zustand wird in Relation zu einer großen Gruppe von hinterlegten Patientendaten gesetzt, die das gleiche Geschlecht, die gleiche Altersgruppe und den gleichen Hauttyp haben. Angenommen eine dreißigjährige Frau mit Hauttyp 2 kommt zur Behandlung und lässt diese Analyse durchführen. Ihre Messergebnisse werden dann mit Tausenden von gleichaltrigen Frauen mit dem gleichen Hauttyp verglichen. Nun kann bei nachfolgend genannten Kriterien genau ermittelt werden, wo sie über oder unter dem Durchschnitt liegt und wo die Defizite sind. Die Kriterien sind: UV-Flecken, rote Bereiche, Faltensituation der Haut oder auch Porphyrine, also Abbauprodukte von Hautbakterien. So kann man immer auch die Besiedlung der Haut und die Verunreinigung der Haut quantifizieren. Weitere Kriterien sind die Porensituation, Flecken und die Ebenheit der Haut. Die Frage ist dann: Wo liege ich gut im grünen Bereich? Und wo ist mein roter Bereich? Entsprechend der roten Bereiche werden dann die Wirkstoffe ausgewählt, die man mit dem Jetpeel – Verfahren einbringt.

Redaktion: Können Sie mal Bespiele von diesen Wirkstoffen nennen?

Dr. Tschauder: Also allem voran das Hyaluron bzw. die Hyaluronsäure. Dabei handelt es sich um einen Wirkstoff, der für die Haut essentiell ist. Leider wird dieser mit zunehmendem Alter vom eigenen Körper immer weniger gebildet, so dass die Bedarfslage mit dem Alter immer weiter ansteigt. Die Hyaluronsäure kann mit diesem Verfahren hochdosiert und hochkonzentriert über das ganze Gesicht verteilt in die Haut eingeschleust werden. Damit wird das Feuchtigkeitsbindungsvermögen der Haut deutlich erhöht, die Haut wird regelrecht gestärkt, die Kollagenbildung angeregt und die Haut sieht viel satter und frischer aus. Das ist ein Bestandteil, der fast bei jeder Behandlung zum Einsatz kommt. Dann gibt es den Vitamin C Komplex. Vitamin C lässt die Haut fester erscheinen, sorgt durch die Reduzierung kleiner Falten für ein glatteres Gesicht, hilft bei der Wiederherstellung der Elastizität und reduziert Schwellungen und dunkle Ringe unter den Augen. Der einzigartige Jetpeel-Prozess sorgt für die maximal mögliche Versorgung der Haut mit diesem Wirkstoff – bis in die Tiefe. Und man sieht das Ergebnis sofort. Ein weiterer Wirkstoffkomplex ist der Vitamin B Komplex. Hier ist Vitamin B5 ein ganz wichtiger Hautbaustein, der für die Produktion des Coenzyms A verwendet wird. Coenzym A versorgt die Zellen mit Energie. Dadurch wird die Vitalität der Haut unterstützt. Dann haben wir noch die Glycolsäure. Die Glycolsäure kommt bei Peelings zum Einsatz. Glycolsäure ist sehr nützlich zur Unterstützung natürlicher Hautfunktionen sowie für die Anregung der Zellneubildung und zum Abtragen von abgestorbenen Zellen. Dann haben wir noch den Vitamin A Komplex. Vitamin A hilft der Haut Feuchtigkeit aufzunehmen erzielt bei Pigmentierungen und feinen Falten eine Besserung. Ein weiterer Komplex hilft bei roten Äderchen: der sogenannte Anti-Couperose-Komplex. Damit ist man in der Lage, Gefäßveränderungen der Haut positiv zu beeinflussen. Last but not least gibt es noch einen Whitening-Komplex, welcher auf natürlichen Ingredienzien beruht. Bei diesen hat man herausgefunden, dass sie depigmentierend oder pigmentaufhellend wirken. Der Whitening-Komplex kommt vor allem bei Altersflecken, Sonnenschäden der Haut oder übermäßiger Pigmentierung zum Einsatz. Und die Forschung schläft nicht. Es vergeht kaum ein Monat, in dem nicht ein neuer Wirkstoff auf dem Markt kommt, der einen weiteren Einsatzzweck abdeckt.

Redaktion: Seit wann gibt es die Jetpeel-Methode?

Dr. Tschauder: Die Jetpeel-Technologie in der letzten Evolutionsstufe gibt es jetzt seit zwei Jahren. Es gab eine Vorgänger-Technologie, die ähnlich ausgerichtet war, aber nicht ganz so intensiv wirkte. Die kam etwa vor fünf Jahren auf dem Markt. Es gibt mittlerweile auch ein Weltpatent auf diese Methode.

Redaktion: Was passiert mit der Haut während der Behandlung?

Dr. Tschauder: Man kann unter´m Strich sagen: Man sieht den Effekt sofort! Man sieht den Effekt unmittelbar, schon während der Behandlung. Die Haut saugt die Wirkstoffe auf wie ein trockener Schwamm. Zwischendurch gebe ich dem Patienten den Spiegel und zeige ihm den „Vorher-Nachher-Effekt“.

Redaktion: Wie sieht die Haut danach aus? Gibt es Rötungen?

Dr. Tschauder: Die Haut schaut aus, als würden Sie gerade aus dem Fitness-Studio kommen. Sie sehen vital aus, haben einen „Glow“, also ein wunderschönes Strahlen - that´s it!

Redaktion: Wie lange hält der Effekt und wie oft sollte man die Jetpeel Behandlung durchführen?

Dr. Tschauder: Man sollte erst einmal die Defizite, also die entleerten Tanks der Haut, stufenweise auffüllen. Idealerweise geschieht dies über eine 6er-Behandlungsserie im Abstand von jeweils ein bis zwei Wochen. Dann kann man alle 4 Wochen eine Auffrischung machen oder alle 4-6 Monate eine neue Behandlungsserie. Mit diesen Behandlungsprotokollen erzielt man die besten Ergebnisse mit Jetpeel.

Redaktion: Wie fühlt sich Jetpeel auf der Haut an? Schon mal selber gemacht?

Dr. Tschauder: Ja klar! Leider hab ich viel zu selten die Zeit dafür. Aber es ist wirklich toll und fühlt sich großartig an! Man merkt richtig, wie die Haut durchmassiert wird und sich immer mehr "auflädt". Man spürt diese „Durchfeuchtung“ richtig im Sinne eines "Vital- und Frischekicks".

25.01.2015Das Interview über die ***FETT-WEG-SPRITZE***

Redaktion: Wann eignet sich die Fett-Weg-Spritze?

Dr. Tschauder: Die Fett-Weg-Spritze eignet sich vor allem für Unterhautfettgewebsansammlungen oder Fettdepots bis zu einem gewissen Ausmaß, die durch Diät und Sport nicht beeinflussbar sind. Sie sind in der Regel genetisch bedingt, hartnäckig ohne Ende und werden einfach nicht kleiner, egal was man dagegen tut. Sie eignet sich nicht zur Gewichtsreduktion und für Menschen, die ein starkes Übergewicht haben und große Fettbereiche verkleinern möchten.

Redaktion: Wie läuft so eine Behandlung ab?

Dr. Tschauder: Zuerst wird untersucht, ob es sich überhaupt um Fett oder nur um schlaffe Haut handelt. Es kommen auch manch ältere Menschen zu mir, die schlank sind und eigentlich nur an einer Erschlaffung der Haut leiden. In diesem Fall macht eine Behandlung mit der Fett-Weg-Spritze keinen Sinn. Der Patient muss erst einmal intensiv untersucht werden, indem das Gewebe abgetastet und das Arial, das behandelt werden soll, mit einem Kajalstift oder einem farbigen Marker markiert wird. Dies geschieht idealerweise in einer aufrechten Position, vor allem wenn es sich um ein Doppelkinn, Hängebäckchen, Ober- und Unterbauch oder Reiterhosen handelt. Nach der Markierung wird dieser Bereich von außen mit einer Betäubungscreme betäubt, damit die Haut unempfindlich wird. Anschließend werden in diesem Bereich - in einem bestimmten Muster und einem bestimmten Abstand zueinander - viele Injektionen gesetzt, über die dann die fettauflösende Substanz eingebracht wird. Dabei handelt es sich um einen Sojaextrakt aus der Sojapflanze, der in seiner chemischen Struktur den Fettzellwänden bzw. Bestandteilen aus der Fettzellwand gleicht. Wenn man die Zellen mit diesem sehr hoch konzentrierten Extrakt – zusätzlich angereichert mit einem Vitamincocktail für eine höhere Wirksamkeit – umspült, reagieren zwar nicht alle, aber einige der Fettzellen darauf. Sie werden porös und die Fettzellwand wird brüchig. In diesem Augenblick hat die Fettzelle verloren, sie entleert sich. Eine Fettzelle ist eine relativ einfach gebaute Zelle. Die Hülle ist praktisch wie ein Ballon, der nicht mit Luft sondern mit freien Fettsäuren - im übertragenen Sinn Öl - gefüllt ist. Die Fettzelle hat verschiedene Funktionen, wie die Speicherung von Energie – dies geschieht über diesen Fett-Öl-Speicher, außerdem beeinflusst sie den Hormonhaushalt und besitzt Thermoisolierungseffekte. Lange Rede, kurzer Sinn: Bei der Entleerung der Fettzelle gelangen diese freien Fettsäuren aus der Zelle in den Zwischenzellraum. Dort werden sie dann in das Lymph-sowie ins Blutsystem aufgenommen, ähnlich dem Verdauungsprozess im Magendarmtrakt. Die Fette werden aus der Nahrung ins Blut aufgenommen, zur Leber transportiert und über die Leber verstoffwechselt. Die Leber kann nicht unterscheiden, ob das abtransportierte Fett aus einer aufgelösten Fettzelle stammt oder aus einer Schweinshaxe, die man im Biergarten gegessen hat. Der Leber ist das völlig egal.

Redaktion: Füllt sich die Fettzelle wieder auf?

Dr. Tschauder: Nein. Durch das porös werden der Fettzelle ist die Fettzellwand kaputt gegangen. Das, was von der Fettzellwand übrig bleibt, wird ebenfalls gespalten und von Makrophagen und Fresszellen des Körpers eliminiert. Das ist ein ähnlicher Prozess wie nach einer Verletzung oder einem großen Bluterguss. Wir haben zum Glück Funktionen in unserem Organismus, die dafür sorgen, dass die Überbleibsel abtransportiert und ausgeschieden werden.

Redaktion: Wie geht es nach der Behandlung weiter?

Dr. Tschauder: Es ist nun mal ein Vorgang, bei dem etwas kaputt gemacht wird. Die Fettzellen werden vernichtet. Übrigens auch wichtig zu wissen: Fettzellen regenerieren sich nicht, sie werden nicht neu gebildet. Man hat sie von Geburt an. In den ersten Lebensjahren gibt es noch eine leichte Veränderung der Fettzellenanzahl. Im Großen und Ganzen ist es jedoch genetisch festgelegt, wie viele Fettzellen der Mensch hat und an welchen Stellen sie sitzen. Dies ist der Grund, warum die eine Frau Probleme mit Reiterhosen und die andere Probleme mit einem dicken Bauch oder einem Doppelkinn hat. Das ist genetisch schon determiniert. Da die Fettzellen zum Teil zerstört wurden, entsteht ein innerer Reizzustand, eine Art Infektion im Gewebe. Das zeigt sich an der Reaktion dieses behandelten Areals in Form von Rötung, deutlicher Schwellung, Ziehen, Brennen oder auch mal Schmerzen über einen Zeitraum von bis zu 14 Tagen. Das hängt auch davon ab, wie empfindlich der Patient ist.

Redaktion: Also auch das Brennen und die Schmerzen können bis zu 14 Tagen andauern?

Dr. Tschauder: Wenn man sehr empfindlich ist, ja. Wenn man beispielsweise die sog. „Banana Rolls“, das ist der Übergang von den Oberschenkeln zum Gesäß, behandeln lässt und nach der Behandlung den ganzen Tag sitzt, reizt man diesen Bereich. Dies kann dann auch ein wenig schmerzhaft sein. Patienten die relativ unempfindlich sind, sagen: „Es hat ein bisschen gebrannt, ein bisschen gezogen, nicht weiter tragisch“. Die Intensität der Schmerzen wird also individuell wahrgenommen. Man sollte sich allerdings schon darauf einstellen, dass die ersten Tage nach der Behandlung kein Honigschlecken sind. Schwellungen sind die Hauptnebenwirkung. Der behandelte Bereich schwillt teilweise um das Doppelte an. Ab dem dritten Tag nach der Behandlung klingt die Schwellung wieder ab. Aber auch hier gibt es Patienten, bei den nach 10 Tagen noch eine Restschwellung besteht. Bei Anderen ist bereits nach einer Woche alles abgeschwollen. Und was man vor der Behandlung beachten sollte: Sichtbare Bereiche wie Hals oder Doppelkinn sollten zu einer Jahreszeit behandelt werden, in der man einen Schal oder ein Halstuch tragen kann. Bereiche wie Bauch oder Beine lassen sich bei weitem einfacher verdecken.

Redaktion: Und wie viele Behandlungen benötigt man bei kleinen Stellen, wie an den Knien oder bei einem Doppelkinn?

Dr. Tschauder: Für kleine Stellen reichen normalerweise ein bis zwei Behandlungen, für große Areale wie Reiterhosen oder Ober-/Unterbauch braucht man in der Regel etwa 4 Behandlungen. Wichtig ist, dass der Abstand zwischen zwei Behandlungen mindestens acht Wochen beträgt, damit das Gewebe wirklich Zeit hat, sich zu beruhigen. Man muss warten bis alle „Überbleibsel“ der zerstörten Fettzellen abtransportiert wurden. Diesem Umbauprozess sollte man Zeit geben, bevor man wieder den nächsten Impuls gibt.

11.12.2014*** DAS BOTOX-INTERVIEW ***


BOTOX® Redaktion:
Wir kennen aus den Medien viele Negativ-Beispiele für die Behandlung mit Botox. Erstarrte und geschwollene Gesichter mit der Überschrift „Botox Panne“ – wie erst kürzlich bei Christian Ulmen. Kann Botox diese Wirkung haben?

Dr. Tschauder: Wenn das Gesicht total unnatürlich und „verzogen“ aussieht, ist Botox nur ein Teil der Wahrheit. Da sind meistens in übertriebener Art und Weise verschiedene Verfahren zur Anwendung gekommen und es wurde unter anderem viel zu viel Volumen kreiert. Eventuell kam noch ein chirurgischer Eingriff, wie etwa ein Facelift, hinzu. Botox wurde bei solchen Ergebnissen oftmals zusätzlich in extrem hoher Dosierung verwendet. Die Amerikaner neigen dazu, mit Botox an die absoluten Limits zu gehen. Bei diesen Dosierungen kann man tatsächlich von einer Lähmung der Muskulatur sprechen. Da rührt sich nichts mehr. Im Englischen: „Frozen Face“ - das eingefrorene Gesicht. Das ist etwas, was wir in Europa scheuen wie der Teufel das Weihwasser! Die Europäer nutzen in der Regel nur 20% bis maximal 50% von der Dosierung, die Amerikaner verwenden. In Amerika ist Botox ein Statussymbol. Man darf sehen, dass man behandelt wurde, und viele verlangen regelrecht von ihrem Arzt, dass sich nichts mehr rühren darf. Es liegt natürlich im Verantwortungsbereich des Arztes, solche Anfragen abzulehnen. Das kommt bei uns auch vor. Sehr selten, aber ich hatte auch schon Kunden in der Praxis, die danach gefragt haben und die ich dann unverrichteter Dinge wieder heim schicken musste.

Redaktion: Also bieten Sie keine derartigen Behandlungen an?

Dr. Tschauder: Nein, das mache ich nicht. Entweder der Patient nimmt die Behandlung so an, wie ich das Ergebnis für ästhetisch und natürlich empfinde, oder er muss sich halt eine andere Adresse suchen.

Redaktion: Also lähmen Sie die Muskulatur durch die Behandlung gar nicht?

Dr. Tschauder: Nein. Ich spreche bewusst von Entspannung. Bei der Behandlung mit Botox ist von 20% bis 100% alles möglich und das Ergebnis lässt sich über die Dosis gestalten. Natürlich muss man ein Individuum erst kennenlernen, man muss sehen, wie derjenige auf Botox reagiert und so ist bei mir die Erstbehandlung eines neuen Patienten immer sehr zurückhaltend und eher betont niedrig dosiert. Man fängt langsam und vorsichtig an.

Redaktion: Wie finden Sie heraus, welche Dosis für Ihren Patienten die richtige ist?

Dr. Tschauder: In dem wir uns nach dem ersten Termin recht bald wiedersehen. Botox fängt ja allmählich an zu wirken. Die ersten Entspannungszeichen setzen etwa nach 2-3 Tagen ein. Dann kann der Patient die Veränderung im Spiegel wahrnehmen. Das Gesicht wirkt weicher und entspannter. Nach einer Woche hat man cirka 70% der Wirkung und nach zwei Wochen dann die ganze Wirkung. Nach zwei bis drei Wochen kommt der Patient wieder und dann machen wir erneut Nahaufnahmen von allen Seiten des Gesichts mit und ohne Mimik. Dann sehen wir uns gemeinsam die Bilder an und entscheiden, ob die Muskulatur genügend entspannt ist oder ob es noch ein bisschen mehr sein darf. Die Nachdosierung ist im Preis inbegriffen. Ich mache mir immer eine Skizze vom Gesicht und zeichne die einzelnen Injektions-Punkte und die Dosis pro Punkt ein. Botox wird in internationalen Einheiten dosiert. Erhältlich ist Botox in fertigen Fläschchen mit einem Pulver und die Substanz wird durch die Zugabe von Kochsalzlösung aktiviert. Ich nehme mir mit einer ganz feinen skalierten Spritze die Einheiten raus, die ich für die Behandlung brauche und das Ganze wird danach dokumentiert und eingescannt. Mit der Zeit bekommt man für den Patienten das ideale Schema raus, d.h. wie viele Einheiten ich brauche, damit das Gesicht immer noch natürlich, aber eben faltenfrei oder faltenarm aussieht.

Redaktion: Ab welchem Alter gehen die Behandlungen mit Botox etwa los?

Dr. Tschauder: Bei mir werden die Kunden zunehmend jünger. Einstiegsalter ist oftmals um die 30. Teilweise auch schon früher, wenn es eine psychische Belastung gibt. Bei der Zornesfalte beispielsweise. Die Zornesfalte ist der häufigste Grund, warum Kunden in meine Praxis kommen. In einer Zeit, in der wir viel am Computer arbeiten, viel lesen und uns viel konzentrieren, passiert es einfach unbewusst, dass man eine ständige Spannung in der Stirn hat. Die Zornesfalte impliziert anderen Mitmenschen gegenüber jedoch Zorn und Ärger - das kann sehr belastend sein. Ich habe wirklich viele Patienten, die wegen ihrer angespannten Stirn zu mir kamen und gesagt haben „ich mache niemals Botox“. Doch irgendwann ist der Leidensdruck so hoch, weil sie ständig angesprochen werden, warum sie denn so böse schauen oder warum sie verärgert sind. Der Umgang mit Freunden, Familie und Vorgesetzten wird erschwert. In solchen Fällen kann es sein, das der Patient auch unter 30 ist. Generell muss man sagen, umso früher man mit Botox Behandlungen anfängt, umso besser. Weil die Haut dann keine Chance hat, sich an den besagten Stellen permanent zu knicken und echte Furchen zu bilden. Das ist wie mit den Hautlinien in den Händen. Je mehr Jahre vergehen und man die Haut etliche Male am Tag knickt, umso eher kommt es dann irgendwann zu den permanenten Falten.

Redaktion: Aber es kommt nicht zu permanenten Schäden der Muskulatur, wenn man sich 20 Jahre mit Botox behandeln lässt?

Dr. Tschauder: Nein. Das ist wissenschaftlich bewiesen. Botox gibt es bereits seit 35 Jahren und es kommt ja in der Medizin noch weitaus häufiger zum Einsatz, als in der Ästhetik. In der Medizin werden meist nochmals deutlich höhere Dosen als bei unseren amerikanischen Kollegen in der Ästhetik verwendet. Man weiß also, dass Botox selbst bei höheren Dosierungen unschädlich ist, wenn beim Behandler exakte anatomische Kenntnisse vorliegen und es in die richtige Muskulatur injiziert wird. Aus diesen knapp 35 Jahren Erfahrung weiß man auch, dass die Muskulatur bzw. die Nerven keinen Schaden nehmen und immer wieder regenerieren können. Botox wirkt ja über eine Blockade am Nervenende, nicht in der Muskulatur. Da wo der Nerv sein Ende hat, wird für eine gewisse Zeit – von ca. 3 Monaten - die Freigabe des Transmitterstoffes blockiert, welcher im Muskel die Kontraktion hervorruft. Wenn Botox aufhört zu wirken, das ist nach 10-12 Wochen der Fall, dann werden diese Nervenendigungen wieder genauso aktiv, wie sie es vorher waren. Das ist immer reversibel, egal wie oft man das macht. Sie kehren immer wieder in den Normalzustand zurück.

Redaktion: Botox hört schon nach 10-12 Wochen auf zu wirken?

Dr. Tschauder: Ja. Deshalb muss man auch, wenn man mit Botox-Behandlungen neu anfängt, in der Regel nach drei, spätestens vier Monaten nachbehandeln. Manche sagen: „Bei mir hat es aber ein halbes Jahr gewirkt“ oder vielleicht sogar ein bisschen länger. Dann ist es nicht so, dass das Botox so lange gewirkt hat, sondern dann hat es im Einzelfall so lange gedauert, bis derjenige wieder angefangen hat, seine Muskulatur normal zu nutzen. Es gibt einige, die sich sehr schnell ihre unterbewussten Bewegungsmuster abgewöhnen und dann beispielsweise ihre Stirn nicht mehr so stark anspannen. Viele brauchen aber auch sehr lange, um sich jahrelang antrainierte Anspannungs-Muster abzugewöhnen.

Redaktion: Also fühlt man die Wirkung von Botox auch? Wenn ich mir jetzt die Zornesfalte habe behandeln lassen und ich sitze wieder vor dem Computer und spanne durch die Konzentration meine Stirn an, merke ich einen Unterschied?

Dr. Tschauder: Ja. Das fühlt sich frei an. Das sage ich auch aus eigener Erfahrung. Ich war immer sehr angespannt im Stirnbereich und im Bereich der Augenbrauen und habe auch häufig Kopfschmerzen davon bekommen. Nach der Behandlung sind die Areale richtig frei und man kann auch tatsächlich nicht mehr zu 100% anspannen. Vielleicht nur noch zu 50%. Nicht nur meine Stirn ist entspannt, ich habe auch keine Kopfschmerzen mehr.

Redaktion: Ist das Gefühl am Anfang merkwürdig?

Dr. Tschauder: Ja. Die ersten vier Wochen fühlt es sich vielleicht komisch an. Allerdings nur nach der ersten Behandlung, man gewöhnt sich sehr schnell daran. Es kommt nach ein paar Monaten der Entspannung eher zum gegenteiligen Effekt, nämlich dass der zurückkehrende Anspannungszustand als unangenehm empfunden wird.

Redaktion: Wie wird Botox abgebaut?

Dr. Tschauder: Botox ist ein Eiweiß. Und Eiweiß denaturiert bei Körpertemperatur nach spätestens drei Tagen. Das heißt, die Substanz ist nach rund 3 Tagen inaktiv. Und diese kleinen Eiweißbestandteile werden von den Aufräumzellen des Körpers zerspalten und abtransportiert. Das heißt diese Sorgen, die viele Menschen haben von wegen „jetzt habe ich Gift im Körper, welches dort streut, meinen Organismus umkreist und in die Organe geht“ ist völlig unbegründet. Innerhalb der ersten Tage nach der Behandlung setzt die Eiweißstruktur wie vorhin erwähnt am Nervenende einen Impuls- genau an der Stelle wo der elektrische Reiz in einen chemischen Reiz umgewandelt wird. Das ist wie wenn Sie ein Schlüsselloch mit einer Knetmasse zukleben. Der Schlüssel passt nicht mehr. Die Reize kommen weiter an, aber passen nicht mehr in das Schlüsselloch. Diese „Knetmasse“ bleibt dann für cirka 10 Wochen dicht und wird anschließend langsam porös und allmählich geht das Schlüsselloch wieder auf. Botox ist zu diesem Zeitpunkt schon lange nicht mehr im Körper.

Redaktion: Wenn ich also mit 30 mit Botox Behandlungen anfange, kann ich mit 50 nahezu faltenfrei sein, weil tiefe Falten sich gar nicht erst bilden konnten?

Dr. Tschauder: Ja, so ist es. Deswegen ist Botox auch die Domäne für Falten im oberen Gesichtsbereich. Gerade Zornesfalten, Stirnfalten und Krähenfüße entstehen weitestgehend durch muskuläre Anspannung. hunderte Male am Tag und sogar in der Nacht spannen wir diese Muskelgruppen an! Ich habe Patienten, deren Zornesfalte ist am Morgen stärker als am Abend, weil sie eine so rege Traumarbeit haben.

Redaktion: Wirkt Botox deshalb auch gegen Depressionen? Weil es die Anspannung der Stirn verhindert?

Dr. Tschauder: Genau. Das Gehirn übersetzt auch den Muskelspannungszustand in Befindlichkeit. Ein eigenes Biofeedback. Wenn man in der Stirn entspannt ist, übersetzt das Gehirn eine entspannte Befindlichkeit.

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